· 

#4 Leuchtturmweg

 

Durch Zufall entdeckten wir auf Pinterest Fotos von einem Wanderweg, der uns wirklich mehr als ansprach.

Nach einigen Recherchen, wo sich dieser Weg befindet, stellten wir glücklicherweise fest, dass sich der Wanderweg nur knapp zwei Stunden von unserer Haustür entfernt, auf dem Darss, befindet. Wir schnürten also unsere Wanderschuhe und machten uns auf den Weg.

 

 

Abschnitt 1:  Parkplatz bis zum Leuchtturm 

 

Vom Parkplatz Bernsteinweg-Ost, geht es in Richtung des Best-Western Hotels. In dem gegenüberliegenden Waldstück befindet sich der Start des Wanderweges. Leider ist hier zu Beginn nichts weiter als "Leuchtturm" ausgeschildert, sodass auch wir erstmal unserer Nase folgen mussten, bis wir dann nach circa 10 Minuten zum "offiziellen" Startpunkt des Wanderweges gelangten. 

 

Ihr zahlt für eine Tageskarte fünf Euro. Pro Stunde wird ein Euro verlangt. Solltet ihr also einen längeren Aufenthalt in Prerow vorhaben, empfiehlt sich selbstverständlich die Tageskarte. Alternativ könnt ihr aber auch schauen, ob ihr einen kostenfreien Parkplatz in der Ortsmitte erhaltet. 

 

 

Habt ihr den Eingang gefunden, erwarten euch ein dichter Nadelwald und weicher Sandboden. Auch wenn hier noch keine Beschilderung zu sehen ist, solltet ihr euch nicht entmutigen lassen. Nach weiteren 10 Minuten, gelangt ihr an den "offiziellen" Start des Rundwanderweges. Direkt neben den Willkommensschildern, steht ein Wegweiser, auf dem die Wege für Fußgänger, aber auch Radfahrer ausgeschildert sind.

 

 

Den letzten Kilometer lauft ihr dann gemütlich auf asphaltiertem Weg, bis ihr dann letztendlich direkt auf den Leuchtturm stoßt.

 

Abschnitt 2: Leuchtturm

 

Möchtet ihr den Leuchtturm nicht nur von außen, sondern auch von innen sehen und ihn besteigen, so fallen Eintrittskosten an. Wir zahlten für einen Erwachsenen und eine ermäßigte Person, stolze 9 Euro. Ein wenig zögernd entschlossen wir uns, den Preis zu zahlen und bestiegen, nach einem kurzen Besuch der hiesigen Meeresausstellung, den Turm.

 

Der 1847 erbaute Turm, hat eine Höhe von insgesamt 35,4 Metern und 134 Stufen bis zum Feuer, Anfangs wurde das Leuchtfeuer noch mit Rapsöl betrieben. 1889 erfolgte eine Umstellung der Befeuerung auf Petroleum und ab 1936 auf Strom.

 

Die 134 Stufen werden durch kleine Plattformen, auf denen man rasten und den Ausblick genießen kann, getrennt. Oben angekommen, hat man einen weitreichenden und abwechslungsreichen Blick auf die Ostsee, die Dünen und den Marinestützpunkt. Bei guter Sicht, kann man sogar das Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde sehen. 

 

 

 

Abschnitt 3: Dünenweg

 

Dieser dritte und letzte Abschnitt war unser absolutes Highlight! 

Nach der Besichtigung des Leuchtturmes und den Ausstellungen, ging es für uns weiter an den Weststrand, den wir schon von oben aus sehen konnten. Angekommen und mit dem Blick nach hinten, verblieb uns der schöne Anblick des Leuchtturmes natürlich nicht aus und das perfekte Fotomotiv für ein Pärchenfoto war gefunden. 

 

Weiter ging es den Weststrand entlang, bis wir nach circa einem Kilometer an einem natürlichen Bauzaun ankamen, der uns den weiteren Rundweg wies. Die Ostsee war rau und es tobte Wind. Bis auf ein paar Frachter am Horizont und Möwen, die auf einer Boje saßen, war das Meer leer.  Es überholten uns ein paar Fußgänger, aber wirkliche Menschenmassen waren während unseres Gangs zum Glück nicht zu sehen.

 

 

Entlang des natürlichen Bauzauns, überquerten wir die Dünen und der Blick dahinter war wirklich grandios. Ein kilometerlanger Holzsteg, der sich wie ein langer Wurm durch die Dünen erstreckte, ließ uns ein Lächeln über die Lippen kommen. So etwas hatten wir vorher noch nie gesehen. Das Holz war gut erhalten und in regelmäßigen Abständen befanden sich kleine Ruheoasen mit großen Holzbänken. Von jeder Position des Stegs aus, hat man einen 360 Grad Rundumblick über das Meer, den Leuchtturm, viele Strandpflanzen und Moose und sogar über den naheliegenden Nadelwald. Um den Anblick und das Feeling zu genießen, suchten wir uns eine wingeschützte Holzbank, hinter einem Busch und aßen unser Picknick. 

 

 

Nach dem reichhaltigen Picknick, bestehend aus einer Couscous-Gemüsepfanne und vielen Getränken und Naschereien, gingen wir den Steg weiter in Richtung Prerow. Wir kamen dabei an zwei Aussichtstürmen vorbei, die einem den Ausblick auf den Darsser Ort boten. (Der Darsser Ort ist die nödlichste Landzunge der Halbinsel) 

 

Nachdem wir die Dünen hinter uns ließen, fühlten wir uns auf einmal wir in den Everglades. Nun liefen wir nicht mehr über Sand, sondern über Wasser, seine Bewohner und viele Wasserpflanzen. Die weiten Blicke blieben uns jedoch auch hier nicht verborgen und viele Wasservögel zogen über uns vorbei, um sich das nächste Quartier zu suchen. 

Der letzte Abschnitt des Rückweges, führte uns entlang eines Campingplatzes, welcher direkt an den Dünen gelegen war. Nach der kleinen Besichtigung, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und entschlossen kurzer Hand, im Frühjahr und bei etwas wärmen Temperaturen, ein Wochenende auf dem Campingplatz zu campieren und so morgens in den Dünen aufzuwachen und vielleicht sogar schon in die Ostsee zu springen. 

 

Der angrenzende Strand war breit und beinahe auch menschenleer. Hier kann man abseits der Saison wirklich sehr entspannen und wieder zu sich selbst finden. Und zum Abschluss der Wanderung wurde uns ein grandioser Sonnenuntergang über den Dünen geboten.

 

 

Mehr als 21,000 Schritte legten wir an diesem Tag zurück und auch wenn das Wetter nicht so sehr mitspielte, war es für diese Wanderung wirklich mehr als geeignet. 

Solltet ihr jetzt vorhaben, den Leuchtturmweg auf Prerow zu laufen, dann empfehlen wir euch, den Weg ebenfalls abseits der Saison, also demnach im Herbst oder Frühling, zu laufen. Im Sommer ist diese Gegend wirklich voller Touristen und der Flair und die Gefühle, die wir erlebt haben, werden so wahrscheinlich nicht transportiert.

 

Wir hoffen, ihr konntet euch einige Informationen aus dem Artikel lesen und seid bereit für euer Abeteuer Leuchtturmweg! Lasst uns wissen, wie er für euch war. 

 

Herzliche Grüße, 

 

Kai und Lisa

 


Instagram

travelmy

Pinterest

travelmy