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#13 Oberwiesenthal

Die Tradition unseres alljährlichen Skiurlaubs nach Loucna, nahe Oberwiesenthal, durfte dieses Jahr natürlich nicht ausgelassen werden. Das uns dieser Urlaub allerdings besonders im Gedächtnis bleiben wird, wussten wir vor Beginn unserer Reise noch nicht. 

 

 

Die Anreise:

 

Wir starteten um 08.30 Uhr am Freitagmorgen und kamen bereits 6 Stunden später in Loučná pod Klínovcem an. 

Wir staunten nicht schlecht, da wir bereits auf der Hinfahrt sehen mussten, dass in den typischen Regionen, in denen sonst um die Zeit immer Schnee liegt, dieses Jahr kein Schnee vorhanden war. Auch in Tschechien angekommen, mussten wir leider feststellen, dass es wohl eher ein Wander-, statt einem Ski-Urlaub wird.

 

Nachdem wir zunächst erfolglos versuchten, in unsere Pension einzuchecken, entschlossen wir uns, in die nahgelegene MusicBar Essen zu gehen.  

 

Wir zahlten für drei Personen, 2x Burger, 2x Sprite, einen Camembert, Kroketten, Kaffee und einem Cappuccino, knappe 27 Euro. Die leeren Teller sprachen dabei für sich.

 

 

Der erneute Versuch, in unsere Pension zu gelangen, scheiterte erneut. So langsam wurde uns ein wenig mulmig, da wir bisher eigentlich nie Probleme hatten, in die Pension zu kommen. Ein wenig ratlos standen wir da und checkten unsere Mails. Keine Antwort.

Der Chinaladen im hiesigen Haus, gab uns nach Rückfragen die ernüchternde Nachricht, dass sich der Pensionsinhaber um seine kranke Frau kümmert und uns somit über die gebuchten Tage nicht bewirtschaften wird.

Die Nachricht traf uns wie ein Schlag. Kein Schnee, keine Unterkunft.. was nun?

 

Nach dem verdauten Schockmoment, liefen wir durch Loučná und versuchten noch zwei Zimmer für drei Personen zu bekommen - leider erfolglos. Wir setzten uns zurück in unseren Monte und stöberten auf verschiedenen Plattformen, bis wir letztendlich in der Pension Rotes Haus, in Hammerunterwiesenthal, preiswerte und vor allem freie Zimmer fanden. Gott sei Dank.

 

 

Tag 1:

 

Wir aßen um 8.30 Uhr Frühstück. Die Auswahl an Brötchen, Früchten, Aufschnitt und Getränken, in der Pension, war wirklich ausreichend und reichhaltig. Anschließend fuhren wir in das knapp 7 Kilometer entfernte Oberwiesenthal und parkten unseren Monte auf dem Zentralparkplatz in der Annaberger Straße. Wir kauften uns ein Tagesparkticket für fünf Euro und machten uns die letzten Meter zu Fuß auf den Weg in die Stadt. Unser erster Halt war ein Geocache, den wir im vergangenen Jahr, aufgrund des massiven Schneefalls, einfach nicht finden konnten. Gesagt, getan - Cache gefunden, Szenen und Fotos im Kasten, weiter geht's zur Bergschwebebahn. 

 

 

Nach einem kleinen Stadtrundgang, kamen wir an der Fichtelbergschwebebahn an und wie es der Zufall so wollte, jagte eine Misere die Andere. Aufgrund der Wetterlage und des Sturmes, waren die Gondelfahrten auf den Fichtelberg bis auf Weiteres nicht möglich. Ratlos standen wir da und überlegten nun, was wir anstelle dessen machen würden. Bisher war es immer Tradition, mindestens eine Hin- und Rückfahrt auf den Berg zu unternehmen. Schnell entschieden wir uns, noch einen Geocache zu suchen und dann letztendlich mit unserem Monte auf den Fichtelberg zu fahren.

 

 

Oben angekommen, begrüßte uns eine dicke Nebelwand und schneeloser Erdboden. So hatten wir uns unseren Skiurlaub nun wirklich nicht vorgestellt. Wir zogen uns ein Parkticket und kehrten ein, in das SB Bergrestaurant Himmelsleiter Oberwiesenthal, um einen warmen Tee zu trinken. Wir beobachteten eine Zeit lang einige mutige Skifahrer, die sich auf der matschnassen Schneemasse versuchten abwärts zu bewegen. Und nachdem wir einen weiteren Cache gefunden und unser alljährliches Foto vor dem Fichtelbergschild geschossen hatten, ging es auch schon wieder abwärts und in Richtung Boží Dar.

 

 

In Boží Dar angekommen, kehrten wir in die Pension Anna ein, um dort unser spätes Mittag zu essen. Wir zahlten dort für drei Tees, einen Wildgulasch mit Knödeln und zwei mal Camembert mit Knoblauchbaguette und Salat, knapp 19 Euro. 

 

Das Essen in Tschechien ist im allgemeinen wirklich gut, von der Menge her ausreichend und zudem wirklich sehr preiswert. 

Mit einem gemütlichen Abendspaziergang und der Planung für den zweiten Tag, sollte unser erster Tag des Skiurlaubs auch enden.

 

 Tag 2:

 

Der zweite Tag weckte uns mit warmen Sonnenstrahlen, die durch unser Fenster schienen. Nachdem wir unsere Rucksäcke gepackt und uns fertig gemacht hatten, ging es hinunter zum Frühstück. Nach dem reichhaltigen Essen, beschlossen wir, auf die tschechische Seite des Fichtelbergs, um genauer zu sein, auf den Klinovec zu fahren. Kai lieh sich für einige Stunden Skier samt Skipass aus, damit er wenigstens einmal im diesjährigen Skiurlaub auf Skiern standen würde. Auf der tschechischen Seite, lag tatsächlich auch etwas mehr Schnee, als direkt in Oberwiesenthal. Unser Pensionsleiter erzählte uns später, dass es womöglich daran liegen würde, weil die Tschechen etwas Besonderes auf den frisch gefallen Schnee streuen. Ein wenig komisch war es dennoch anzusehen, dass bei knapp 10 Grad plus so viele Leute Ski gefahren sind.

 

Das Skiareal ist auf der tschechischen Seite um einiges größer und hat viel mehr Abfahrten zu bieten. Abfahrten, die durch viele urige Waldschneisen führen und auch viele, die gerade gut für Anfänger geeignet sind. Des Weiteren ist der Klinovec auch ein paar Meter höher, als der Fichtelberg an sich.  

 

 

Nachdem es Punkt 12 Uhr und wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte, anfing zu Regnen und zu schneien, brachte Kai seine Skier nach knapp 2,5h wieder zur Ausleihstation. Wir entschieden uns, nun auch auf die Spitze des Klinovec mit unserem Monte zu fahren. 

 

Oben angekommen, überraschte uns eine dicke Nebelwolke und kaltnasser Schneeregen. Es sollte zudem auch der einzige Schnee sein, den wir im diesjährigen Skiurlaub vom Himmel fallen sehen konnten. Eine Aussicht hinunter ins Tal und nach Oberwiesenthal, blieb uns aber leider auch hier verborgen. Wir erkundeten die Gegend, schossen ein paar Fotos und fuhren anschließend hinunter nach Loucna und reservierten uns, für unseren letzten Abend ein Platz in einer urigen Kneipe.

 

 

Abreise:

 

Nach dem Auschecken aus der Pension, fuhren wir spontan zum knapp einen Kilometer entfernten Kalkbruch. Nordwestlich Hammerunterwiesenthals gelegen, wurde dort seit Anfang des 19. Jahrhunderts Kalk gebrochen.  Heute steht er durch die vorherrschende Vegetation unter Naturschutz. Wir empfehlen den Kalkbruch auf jeden Fall für einen kleinen Kurztrip und vor allem als Geheimtipp. 

 

Nachdem wir in Richtung Annaberg-Buchholz unseren letzten und größten Geocache der Reise gefunden hatten, machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Norden. 

 

Trotz vieler ungeplanter Ereignisse, war der Kurztrip sehr erholend und wird uns mit Sicherheit auch etwas länger im Gedächtnis bleiben.

 

Wir hoffen, Du konntest dir einige Informationen aus dem Artikel herauslesen und wünschen dir viel Spaß bei deinem nächsten Abenteuer in Oberwiesenthal.

 

Kai und Lisa

 



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