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#8 Rügen

 

Wir nutzten das verlängerte Wochenende, um auf die größte Insel Deutschlands zu fahren. Wahnsinn, dass diese nur knappe 2,5 Stunden von unserem Wohnort entfernt liegt. 

Spontan buchten wir uns über booking.com eine Ferienwohnung und starteten unsere Reise am Tag der deutschen Einheit. Unsere Ziele des Aufenthaltes sollten dabei Prora, Binz, Sellin und Sassnitz sein. 

 

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Tag 1

 

Unser erstes Ziel war Prora. Noch vor dem Einchecken in unsere Ferienwohnung nutzen wir unsere Motivations- und Kraftreserven und fuhren zum (fast) längsten Gebäude der Welt (über 4 Kilometer lang, bestehend aus 8 Teilen, mit je 550m Länge).

Der Koloss von Prora wurde von 1936 bis 1939 erbaut, aber nie fertig gestellt. Jeder der acht Blöcke verfügt über sechs Stockwerke. Mehr als 10.000 Zimmer sollten am Ende fertiggestellt sein. Die Zimmer verfügten über zwei Betten, eine Sitzecke, einen Schrank, ein Waschbecken und Meerblick. Schwimmbäder, sowie geplante Wirtschaftsräume sollten ebenfalls verwirklicht werden. Sanitäre Anlagen fand man in den Treppenhäusern.

Ziel des NS-Baus soll es gewesen sein, einen Erholungsort, für mehr als 20.000 Menschen zu erschaffen. 

Während des zweiten Weltkrieges wurde mehr als die Hälfte der Anlage gesprengt. Heute ist dennoch eine Länge von etwas mehr als 2,5 Kilometern zu bewundern. Heute befinden sich in den verbliebenen Bauten die Museumsmeile Prora, Cafes, Galerien und Ausstellungen. Des Weiteren beherbergt das historische Gebäude die längste Jugendherberge der Welt.

 

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Nach unserem Besuch Proras, ging es nach Gager in unsere Ferienwohnung. Unsere Ferienwohnung im "Hotel Boddenhus" war modern eingerichtet. Sie befand sich fast an der Südspitze Rügens und glänzte mit ihrem rustikalen äußeren Erscheinungsbild. Wir hatten eine 30qm große Terrassenwohnung mit separatem Schlafzimmer, sowie getrennter Toilette und Duschmöglichkeit.  Die Kommunikation mit dem Betreiber, sowie die Schlüsselübergabe und Austauschen weiterer Informationen verliefen reibungslos. Wir entschieden uns bei der Buchung für eine schöne Aussicht und Selbstverpflegung und zahlten somit 178 Euro.

 

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Tag 2

 

Am nächsten Tag ging es für uns auf den Baumwipfelpfad im Naturerbe Zentrum Rügen. Wir zahlten insgesamt 20.50 Euro Eintritt. 11 Euro für einen normalen Erwachsenen und weitere 9,50 Euro für Studenten, später noch 2,50 Euro für 2 Stunden Parken. Wir waren pünktlich zur Öffnungszeit am Baumwipfelpfad, da wir schon ahnten, dass es über den Tag unangenehm voll werden kann. Unsere Vermutung sollte sich bestätigen. Bereits kurz nach Eröffnung fuhren die Reisebusse vor und es stiegen eine Vielzahl an Urlaubern, mit den verschiedensten Akzenten aus. 

Die Anstiege auf dem Pfad waren gut machbar. Auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke befanden sich kleine Anhaltepunkte mit informativen Wissenstafeln, sowie Stationen, an denen man sein Gleichgewichtssinn und seine sportliche Aktivität testen konnte.

Oben,auf dem Adlerhorst angekommen erwartete uns ein atemraubender Blick mit Sicht auf den Bodden, die Ostsee und auf die vielen Wälder. Bei guter Sicht kann man das Glück haben und die Kirchturmspitzen von Stralsund, sowie einige Seeadler sehen. Sogar den Koloss von Prora konnte man auf der 40 Meter hohen Plattform problemlos bestaunen. 

 

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Weiter ging es für uns nach Sellin. Wir waren bereits vor einem Jahr in diesem schönen Ostseebad, doch leider wurde der Anblick der historischen Seebrücke durch das jährlich stattfindende Poloturnier getrübt. Doch wie es der Zufall so wollte, fand auch dieses Jahr wieder das Poloturnier zu unserem Besuch statt. Schicksal? Nein, sicher einfach nur doof gelaufen. Wir ließen uns die Laune aber nicht vermiesen und genossen den Aufenthalt. 

Nach einer kurzen Teatime schlenderten wir die Promenade entlang und kamen auf das futuristische Highlight Seelins. - Die Seebrücke. 

Mit einer Länge von über 500 Metern erstreckt sie sich in die Ostsee. am hinteren Teil der Brücke befindet sich eine Tauchgondel, mit der man für acht Euro auf den Meeresgrund fahren kann, um dort für 30 bis 40 Minuten die Unterwasserwelt zu bestaunen. Im vorderen Teil der Brücke befindet sich das berühmte weiße Restaurant mit Blick auf den Strand. 

 

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Tag 3

 

Der dritte Tag begrüßte uns regnerisch und unfreundlich. Doch wir ließen uns von Petrus nicht entmutigen und packten unsere Taschen, verstauten diese im Auto und fuhren nach einem reichhaltigen Frühstück nach Binz. Binz ist das größte Seebad Rügens und beherbergt im Jahr durchschnittlich mehr als zwei Millionen Besucher. Touristenmagnete sind hierbei das Kurhaus, sowie die Seebrücke. 

Während unseres Besuches herrschte ein brausender Wind und kalter Regen. Die Wellen peitschten an die Brückenkonstruktion und brachten so manchen Besuchern nasse Füße. Den Regenschirm brauchten wir nicht mal aufspannen, sodass letztendlich unsere Kapuzen herhalten mussten. Entlang der Seebrücke konnten wir den vielen Surfern bei dem Ritt auf den Wellten zusehen. 

Zum Abschluss aßen wir noch ein Fischbrötchen aus dem Happy Happen. Ein wirklich preiswertes und nachhaltiges Schnellrestaurant für alle Fischliebhaber.

 

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Weiter ging es zu einem kleinen Geheimtipp - die Feuersteinfelder. Durch Zufall haben wir durch das Geocaching entdeckt, dass sich ein Cache in den sogenannten Feuersteinfeldern befindet. Neugierig suchten wir bei Google und Pinterest nach Informationen und fanden bewundernswerte Bilder einer Landschaft, die wir nicht erwartet hatten. Schnell war uns klar, dass wir den Feldern einen Besuch abstatten mussten, da wir uns ansonsten sicherlich ärgern würden.

Von Binz aus, fuhren wir in Richtung Sassnitz und parkten auf dem ausgeschilderten Parkplatz Feuersteinfelder.

Das Wetter war mittlerweile auch auf unserer Seite, sodass wir die Regenjacken und Regenschirme gepflegt im Auto liegen lassen konnten. Wir packten noch etwas Proviant ein, wechselten die Kamera Akkus, zogen uns ein Parkticket und starteten die mehr als einen Kilometer lange Wanderung.

Der gut ausgeschilderte Weg führte uns durch einen Mischwald mit wechselndem Untergrund. Mal bewegten wir uns auf Asphaltwegen, Wald- oder Sandboden. Kurzzeitig gingen wir sogar auf dem Jakobsweg.

Touristen waren nicht viele unterwegs. So begegneten uns nur eine Familie auf dem Weg und auf den eigentlichen Feldern zwei weitere Familien.  Also ein wahrer Geheimtipp.

 

Angekommen waren wir fasziniert von der Schönheit dieser Felder. Die weißen Steine brachen das herbstliche Ansehen der Bäume und vermittelten eine Mischung aus skandinavischen und mediterranen Flair. Heidepflanzen und Moose strecken sich zwischen dem weißen Meer aus Steinen hervor und erzeugen einen harmonischen Kontrast.

Die Felder verteilten sich über eine Länge von 40 Hektar und laden zum Verweilen und Entspannen ein.

 

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Zu guter Letzt besuchten wir auf einen Sprung den staatlich anerkannten Erholungsort Sassnitz. Wir schlenderten entlang des Hafens, aßen ein Eis, tranken einen Coffee to Go und genossen die herbstlichen Sonnenstrahlen, bevor wir unsere Heimreise antraten. 

Sassnitz besitzt einen schönen Hafen und ist zugleich Anlegestelle für die Fährüberfahrten zum Königsstuhl, oder nach Trelleborg (Schweden).

Die Hängebrücke am Stadthafen ist dabei ein Wahrzeichen der Hansestadt. Von der Brücke aus, hat man einen weiten Blick über die Ostsee, den Stadthafen und vielen Museen. Im Volksmund ist die Brücke auch als "Balkon mit Ausblick" bekannt. 

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Das war also unser Kurzurlaub auf der größten Insel Deutschlands. Trotz des wechselhaften Wetters haben wir die schönen Aussichten und Städte bewundern können und mussten zugleich feststellen, dass wir noch lange nicht alle sehenswerten Orte und Gegenden erkundet haben. Dazu zählen zum Beispiel die Insel Vilm, oder das Kap Arkona im Norden der Insel. Memo an uns: Im Sommer 2020 die restlichen Ecken der Insel erkunden. 

 

Wir hoffen, Du konntest dir einige Informationen aus dem Artikel herauslesen und wünschen dir viel Spaß bei deinem Abenteuer.

 

Kai und Lisa

 


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